Rundschreiben Nr. 1/2019

Wildtiermanagement Wolf

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder,

das Thema Wolf erhitzt derzeit vielenorts, insbesondere an der Westküste, die Gemüter und ist auch Gegenstand der politischen Diskussionen im Land.

Vor diesem Hintergrund möchten wir Sie auf eine kürzlich erschienene Publikation des Aktionsbündnis Forum Natur zum Thema „Handlungsvorschlag für ein praxisorientiertes Wolfsmanagement in der Kulturlandschaft Deutschlands“ aufmerksam machen. Die Publikation liegt diesem Rundschreiben bei.

Zur Einordnung:

Das Aktionsbündnis Forum Natur ist ein Zusammenschluss diverser Verbände auf Bundesebene, das in Zusammensetzung, Zielsetzung und Ausrichtung im Kern dem unseren Bündnis auf Landesebene entspricht. Es handelt sich somit in gewisser Hinsicht um unseren inoffiziellen „Bundesverband“.

Das Aktionsbündnis setzt sich in der Publikation wissenschaftlich fundiert, aber doch für jedermann zugänglich mit dem Thema Wolf bzw. Wolfsmanagement in Deutschland auseinander. Einer eingehenden Analyse folgen konkrete Handlungsempfehlungen. So wird vorgeschlagen, wenn sich in einem Bundesland eine Wolfspopulation verfestigt hat, einen Akzeptanzbestand zu definieren und dann nach schwedischem Vorbild eine Schutzjagd zuzulassen, um so den eingetretenen günstigen Erhaltungszustand sicherzustellen, andererseits aber auch die Akzeptanz der Population in der Bevölkerung nicht zu gefährden. Der hierfür notwendige rechtliche Rahmen müsste allerdings noch geschaffen werden. Die Entnahme verhaltensauffälliger Wölfe, die schon heute rechtlich möglich ist, bleibt hiervon unberührt.

Darüber hinaus empfiehlt das Aktionsbündnis Prävention durch den Einsatz von Herdenschutzhunden bei Schaf- und Ziegenhaltung und den Einsatz von Gatterungen bei allen Arten von Weidetieren. Sollte es gleichwohl zu Wolfsschäden kommen, hat ein vollständiger Ausgleich der Schäden zu erfolgen.

In besonders sensiblen Bereichen, wie beispielsweise zum Deichschutz, hat der Wolf stets zurückzutreten. Auch auftretende Wolf-Hund-Hybriden sind unverzüglich zu entnehmen. Flankiert werden muss das Ganze, so die Vorschläge des Aktionsbündnisses, durch ein Monitoring sowie die Vertiefung des wissenschaftlichen Forschungsstandes zum Wolf.

Für Einzelheiten ist auf die umfangreiche Publikation zu verweisen.


Mit freundlichen Grüßen

Dr. Marten Waller
Geschäftsführer


Anhang
afn_handlungsvorschlag_wolf_hoch_16_01_19.pdf

Forum Eigentum und Naturschutz