Rundschreiben Nr. 3/2019

Bericht Mitgliederversammlung Aktionsbündnis Forum Natur

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder,

in der vergangenen Woche habe ich für das Forum Eigentum und Naturschutz Schleswig-Holstein die Mitgliederversammlung des Aktionsbündnis Forum Natur (AFN) in den Räumlichkeiten des Deutschen Jagdverbandes in Berlin besucht. Wie schon mitgeteilt, handelt es sich bei dem AFN um ein im Kern identisches Bündnis hinsichtlich Mitglieder und Zielsetzung auf Bundesebene, gewissermaßen also unser „Bundesverband“.

Nach einer Vorstellungsrunde der Teilnehmer wurde aus den Mitgliedsverbänden berichtet. Thematisiert wurde beispielsweise der Umgang mit NGO, insbesondere Peta und deren übergriffiges und nicht zu tolerierendes Verhalten gegenüber Landwirten. Auch die Frage der durch naturschutzrechtliche Vorgaben immer schwieriger werdenden Rohstoffsicherung, um die große Nachfrage in der Bauwirtschaft zu befriedigen, wurde angesprochen. Seitens der Waldbesitzer wurden Probleme mit dem Nordischen Borkenkäfer an der tschechischen Grenze genannt und seitens der Fischereiverbände kam das Thema Kormoran auf, das uns auch in Schleswig-Holstein intensiv beschäftigt.

Dominiert wurde die Versammlung jedoch vom Thema Wolf. Bereits im Rundschreiben Nr. 1/2019 hatten wir auf die Publikationen des AFN zum Wildtiermanagement Wolf hingewiesen. Herr Beyer vom Forum Natur Brandenburg fasste noch einmal die wesentlichen Kernpunkte des Papiers zusammen und präsentierte einen Lehrplan zur Ausbildung von „Wolfskompetenzteams“ innerhalb der Jägerschaft. Er betonte, dass schon jetzt Tendenzen erkennbar sind, der Jägerschaft die Kompetenz im Umgang mit dem Wolf abzusprechen (derartige Aussagen kursieren übrigens auch bereits von Seiten der Naturschutzverbände in SH!). Um hier die Bildung von Parallelstrukturen zu verhindern (Stichwort Naturschutzbeamte als Jäger / Import von Jägern aus dem Ausland), muss die Jägerschaft die Thematik proaktiv angehen. Hierzu soll die Ausbildung von Wolfkompetenzteams dienen, zunächst im Rahmen eines Pilotprojekts.

Darüber hinaus wurde besprochen, dass die Publikationen zum Wildtiermanagement Wolf noch viel intensiver beworben werden muss. Im Prinzip muss jeder Landrat und jeder Bürgermeister in Deutschland ein Exemplar erhalten. Wir sind insofern auch in Schleswig-Holstein gefordert, hier weiter tätig zu werden. Dem Direktor des LLUR habe ich in der vergangenen Woche beim „Runden Tisch Wolf“ bereits ein Exemplar ausgehändigt (dazu folgt noch ein gesondertes Rundschreiben).

Einen weiteren Schwerpunkt der Versammlung bildete die Wahl eines neuen Vorsitzenden. Der bisherige Vorsitzende, Philipp Freiherr zu Guttenberg vom Waldbesitzerverband, stand für eine Neuwahl nicht mehr zur Verfügung. Zum neuen Vorsitzenden wurde einstimmig Max Freiherr von Elverfeldt von den Familienbetrieben Land & Forst gewählt. Dieser hat seit 2011 mit großem Erfolg ein Aktionsbündnis in NRW aufgebaut und will diese Kompetenz nun in das Aktionsbündnis auf Bundesebene einfließen lassen. Zu seinem Stellvertreter wurde Eberhard Hartelt vom Bauern- und Winzerverband gewählt.

In den kommenden Wochen beabsichtigt das Aktionsbündnis Forum Natur ein Forderungspapier zur Europawahl zu erarbeiten. Ferner soll im Rahmen eines Strategietreffens die zukünftige Ausrichtung, die Arbeitsplanung und die Erweiterung der Mitgliederbasis des AFN diskutiert werden.

Als Schleswig-Holsteiner begleiten wir diese Entwicklungen mit großem Interesse und unterstützen, wo immer es möglich und angezeigt ist.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Marten Waller
Geschäftsführer